Ascorbinsäure

Ascorbinsäure, besser bekannt unter dem Trivialnamen Vitamin C, wird in der Lebensmittelindustrie als Konservierungs- oder Nahrungsergänzungsmittel benutzt. So bleiben durch die reduzierende Wirkung des Antioxidans Lebensmittel länger frisch und entsprechend haltbar.

Chemische Formel
C6H8O6
CAS-Nummer
50-81-7

Merkmale

Molares Gewicht
176.124g/mol
Dichte
1.694 g/cc
Formulare
Pulver, Weiß, Gelb, Kristallin

Verwendungszwecke und Anwendungen

Wichtige Anwendungen

  • Lebensmittelzusatzstoff
  • Reinigungsmittel
  • Konservierungsmittel
  • pH-Kontrolle
  • Kosmetische Produkte
  • Nahrungsergänzungsmittel

Branchen

Ascorbinsäure

Ascorbinsäure ist ebenfalls unter dem Trivialnamen Vitamin C bekannt. Der Stoff kommt in natürlicher Form in Obst und Gemüse vor. Er ist für fast alle Arten lebenswichtig. Für Menschen, Affen und einige andere Tiere ist eine Versorgung nur über die Nahrungsaufnahme möglich. Die meisten anderen Lebewesen synthetisieren Vitamin C selbst.

Eigenschaften von Ascorbinsäure

Ascorbinsäure ist ein farb- und geruchloser, kristalliner Feststoff mit saurem Geschmack. Er lässt sich gut in Wasser lösen, in Diethylether, Benzin oder Fett ist er hingegen unlöslich. Es handelt sich um eine organische Säure, die Salze nennen sich Ascorbate. Ascorbinsäure gibt es in vier verschiedenen stereoisomeren Formen.
Da Ascorbinsäure leicht oxidierbar ist, wirkt sie antioxidativ. Ihre Reduktions- und Oxidationswirkung sind wichtige Eigenschaften in biologischen Systemen, damit einher geht jedoch eine hohe Empfindlichkeit gegenüber Licht, Hitze und Sauerstoff. Derart wird Vitamin C schnell zersetzt; bei der Lagerung und Zubereitung von Nahrungsmitteln - beispielsweise durch Kochen - wird ein bestimmter Anteil der Ascorbinsäure oxidiert. Je nach Art und Dauer von Lagerung und Zubereitung sind Vitamin C-Verluste von bis zu 100 Prozent möglich. Gemüse und Obst enthalten in frischer, roher Form den höchsten Vitamin-C-Gehalt.
Ascorbinsäure wird in der chemischen Industrie aus D-Glucose hergestellt. Für die großtechnische Synthese wird in chemischen Fabriken aus der Ausgangssubstanz D-Glucose über Sorbitol kristalline Ascorbinsäure, Natriumascorbat (E 301), Calciumascorbat (E 302) und Ascorbylmonophosphat hergestellt (Reichstein-Synthese).
Mit gentechnisch veränderten Mikroorganismen hergestelltes Vitamin C, GMO-Ascorbinsäure (genetically modified organism), ist preiswerter und somit weltweit die am häufigsten produzierte Ascorbinsäure.
Variety of pills and capsules

Ascorbinsäure in der Pharmaindustrie

Ascorbinsäure wird in der Pharmaindustrie als Nahrungsergänzungsmittel bei Vitamin-C-Mangel sowie zur Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustands und der Immunabwehr verabreicht.
Selbstverständlich ist es ebenfalls das Medikament erster Wahl bei der Vitamin-C-Mangelkrankheit Skorbut. Ein Mangel an Ascorbinsäure führt zur Instabilität von Kollagen. Da Kollagen in praktisch allen Organen und Geweben des menschlichen (und tierischen) Organismus vorkommt, vor allem im Bindegewebe, führt Skorbut unbehandelt zum Tod. Als für die Kollagenbildung wichtiger Stoff fördert Vitamin C die Wundheilung. Es wird deshalb oft in Cremes, Salben und Gelen sowie in oralen Supplementen zur Unterstützung der Heilung von Hautwunden und -verletzungen eingesetzt.
Ascorbinsäure wird oft mit Eisenpräparaten kombiniert, um die Effektivität der Eisenaufnahme zu erhöhen. Zudem wird sie in Kombination mit anderen Antioxidantien in Präparaten zur Unterstützung der Augengesundheit und zur Vorbeugung altersbedingter Makuladegeneration verwendet.
Die Säure wird des Weiteren als Hilfsstoff in verschiedenen pharmazeutischen Formulierungen genutzt, um die Stabilität und Wirksamkeit von Medikamenten zu verbessern. Sie kann als Konservierungsmittel fungieren und die Oxidation anderer Wirkstoffe verhindern.

Ascorbinsäure in der Lebensmittelindustrie

Ascorbinsäure findet in der Lebensmittelindustrie unter dem Namen E 300 hauptsächlich als Antioxidans Verwendung. Auch Ascorbinsäurederivate, Natriumascorbat, Calciumascorbat, Ascorbylpalmitat und Ascorbylstearat werden unter anderem zur Konservierung von Lebensmitteln eingesetzt. Des Weiteren verhindern sie die oxidative Braunverfärbung bei der Lagerung von Lebensmitteln. Sie wirken als Farb- und Aromastabilisatoren, indem sie nicht-enzymatische Oxidationserscheinungen in Obst- und Gemüseprodukten, Getränken, Wein und Bier verhindern. Die Stoffe stabilisieren auch die Pökelfarbe von Fleischwaren.
Naturtrüber Apfelsaft kann bei der Herstellung mit Ascorbinsäure versetzt werden, um ihn aufzuhellen. Die Säure reduziert die im natürlichen Saft vorhandenen Chinone, die bei der Pressung durch Oxidation von Phenolen mit Luftsauerstoff und dem Enzym Polyphenoloxidase entstehen und eine braune Farbe bewirken.
Ascorbylpalmitat (E 304a) wird zur Verhinderung der Autooxidation von Fetten eingesetzt und verhindert so, dass diese ranzig werden. In Mehl sorgt Ascorbinsäure für ein höheres Gashaltevermögen und somit für mehr Volumen der daraus hergestellten Teige.

Ascorbinsäure in der Kosmetikindustrie

Als starkes Antioxidans wird Ascorbinsäure in der Kosmetikindustrie in Anti-Aging-Produkten genutzt, um die Haut vor Schäden durch freie Radikale zu schützen. Freie Radikale entstehen durch UV-Strahlung, Umweltverschmutzung und andere externe Stressfaktoren und können zu vorzeitiger Hautalterung führen.
Die Säure spielt außerdem eine entscheidende Rolle bei der Kollagensynthese. Kollagen ist ein wesentliches Protein, das der Haut Struktur und Festigkeit verleiht. Durch die Förderung der Kollagenproduktion kann Ascorbinsäure dazu beitragen, die Hautelastizität zu verbessern und feine Linien sowie Falten zu reduzieren. Des Weiteren fördert sie in Feuchtigkeitscremes die Verbesserung der Feuchtigkeitsretention der Haut und führt so zu einem glatteren und weicheren Hautbild.
Vitamin C reduziert Hyperpigmentierung, dunkle Flecken und einen ungleichmäßigen Hautton: Es wird in speziellen Produkten eingesetzt, um die Produktion des Pigments Melanin zu hemmen. Der Stoff wirkt zudem entzündungshemmend und beruhigt gereizte Haut, beispielsweise bei Akne oder Rosacea.
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Ascorbinsäure in der Reinigungsmittelindustrie

In der Reinigungsindustrie wird Ascorbinsäure in Fleckenmitteln vor allem zur Entfernung von Rostflecken eingesetzt. Ascorbinsäure reagiert mit Eisenionen und reduziert diese, wodurch die Rostflecken von Oberflächen und Stoffen entfernt werden können.
Dank ihrer antimikrobiellen Eigenschaften wird Ascorbinsäure ebenfalls als Bestandteil in desinfizierenden Reinigungsmitteln verwendet. Ascorbinsäure wird zudem als Säuerungsmittel genutzt, um den pH-Wert von Reinigungsprodukten zu senken. Ein niedrigerer pH-Wert ermöglicht die Entfernung von Kalkablagerungen in Küchen und Bädern.
Ascorbinsäure reduziert auch den Geruch von Chlor und ist so besonders nützlich in Reinigungsprodukten, die in chlorhaltigen Umgebungen wie Schwimmbädern eingesetzt werden.

Weitere Einsatzgebiete von Ascorbinsäure

  • In der Landwirtschaft wird Ascorbinsäure in der Tierzucht verfüttert - sie ist ebenfalls gesundheitsfördernd für Nutztiere.
  • Aufgrund ihrer reduzierenden Eigenschaft wird Ascorbinsäure in der Fotografie vereinzelt als Entwicklungssubstanz eingesetzt.