Innovation in der Lieferkette: Wiederverwendbare Essigsäure im Einsatz für Enteisungsmittel

Truck and highway at sunset - transportation background
Anderthalb Jahre dauerte die Arbeit an dem Versuchsprojekt zwischen Alumichem und Brenntag Nordic. Das dänische Unternehmen Alumichem ist spezialisiert auf die Entwicklung und Herstellung von hochfunktionalen Aluminaten, die in der Wasseraufbereitung, in der Betonherstellung und dem Winterdienst zur Anwendung kommen. Mit einer von Brenntag gelieferten „gebrauchten“ Essigsäure wollte das Forschungs-und Entwicklungsteam von Alumichem in einem Testprojekt herausfinden, ob man Essigsäure so wiederaufbereiten kann, sodass sie einem Enteisungsmittel beigegeben werden kann, ohne dessen Funktionalität und Qualität zu beeinträchtigen. Die Essigsäure stammte aus der Produktion eines anderen Unternehmens, wo sie zuvor als Verarbeitungshilfsmittel eingesetzt worden war. Im Bereich der Aufbereitung von Produkten (z. B. Säuren und Lösemittel) eröffnet sich Brenntag ein weites Feld für Forschungs- und Versuchsreihen mit dem Ziel, die Qualität der Substanzen nach Erstverwendung so gut wie möglich wiederherzustellen.
Das Projektteam brauchte einen langen Atem. Der Erfolg war für einige Zeit ungewiss, weil sich in mehreren Versuchsrunden zahlreiche unerwünschte Nebeneffekte einstellten. Am Ende gelang es, alle störenden Begleiterscheinungen zu eliminieren: Bei nahezu gleichbleibender Enteisungsleistung ließ sich einzig die Farbe der Enteisungslösung nicht ganz dem Originalprodukt angleichen.
„Dies ist eine Folge des Zuckers als Rückstand aus der ersten Anwendung und ein Makel, der für bestimmte Käufer des recycelten Produktes nicht relevant sein wird“, so Tina Klarskov Olesen, COO von Alumichem.
Mit dem Ergebnis ist das Team zufrieden, insbesondere da das Produkt positiv vom Markt angenommen wird. Dennoch hatte es zu Anfangdes Projektes wegen des komplexen Geflechts an Gesetzen zur Handhabung von Chemikalien und Abfällen Bedenken gegeben. Ein wesentlicher Punkt zur Ermöglichung von Circular Economy Ansätzen ist, dass Chemikalien auch nach der ersten Verwendung als Chemikalie klassifiziert werden können. Eine Klassifizierung als Abfall würde die Weiterverwendung erheblich komplizieren. Hierzuzeichnet sich insbesondere auf Ebene der EU-Gesetzgebungeine positive Entwicklung ab, um Circular Economy Modelle weiter zu fördern.
Brenntag und Alumichem haben nach dem erfolgreichen Pilotprojekt keine Zweifel daran, dass derartige Geschäftsmodelle noch weitere Potenziale in der Zukunft bieten werden.

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